In Nordrhein-Westfalen (NRW) wird derzeit eine wichtige Studie durchgeführt, die sich mit alten Verbrechen mit Todesopfern beschäftigt, um mögliche rechtsextreme Hintergründe zu überprüfen. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Anzahl der Todesopfer rechter Gewalt genauer zu erfassen und die Polizeiarbeit in diesem Bereich zu analysieren.
Der Innenminister von NRW hat eine nachträgliche Überprüfung von Mordfällen ins Rollen gebracht. Das Projekt ‚ToreG NRW‘ wurde ins Leben gerufen, um offizielle Todesopfer rechter Gewalt zu untersuchen. Bisher sind 113 Todesopfer durch Rechtsextremisten offiziell dokumentiert, jedoch schätzt man, dass die tatsächliche Zahl bei 190 Opfern liegen könnte.
Ein besonders brisanter Fall ist der des Neonazis Thomas A. aus dem Jahr 2003, der als rechts motiviertes Tötungsverbrechen eingestuft wurde. Auch der Dreifachmord des Neonazis Michael B. im Jahr 2000 wird nun genauer unter die Lupe genommen.
Die Studie dient nicht nur der Überprüfung der Gesamtzahl der offiziellen Todesopfer rechter Gewalt, sondern auch der Reflexion über die Entwicklung der Polizeiarbeit im Umgang mit rechten Todesopfern. Es ist ein wichtiger Schritt, um Licht in diese tragischen Ereignisse zu bringen und potenzielle Versäumnisse aufzudecken.