Donnerstag, 19.09.2024

Brillenträger in Deutschland: So hat sich die Zahl in den letzten Jahren verändert

Tipp der Redaktion

Leonard Weber
Leonard Weber
Leonard Weber ist ein junger und dynamischer Journalist, der stets auf der Suche nach den neuesten Trends und Entwicklungen ist.

Verschiedene demografische, gesundheitliche und technologische Entwicklungen beeinflussen zunehmend die Sehgewohnheiten der Menschen. Besonders der verstärkte Gebrauch digitaler Geräte und die alternde Bevölkerung spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Viele Menschen greifen auf Sehhilfen vom Optiker zurück, um ihre Sehkraft zu verbessern und den Alltag ohne Einschränkungen zu meistern. Daher ist es essenziell, sich regelmäßig zu untersuchen und Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.

Zunahme von Sehschwächen in allen Altersgruppen 

In den letzten Jahrzehnten ist ein signifikanter Anstieg der Fehlsichtigkeiten zu beobachten. Besonders die Kurzsichtigkeit (Myopie) tritt vermehrt bereits im Kindes- und Jugendalter auf. Die Ursachen liegen vor allem in veränderten Sehgewohnheiten, wie der intensiven Nutzung digitaler Medien und einem mangelnden Aufenthalt im Freien. Durch den ständigen Blick auf Bildschirme und die damit einhergehende Fokussierung auf kurze Distanzen werden die Augen überbeansprucht, was zu Sehstörungen führt. 

Auch bei älteren Menschen nimmt die Häufigkeit von Sehschwächen zu. Altersbedingte Sehstörungen wie die Presbyopie (Alterssichtigkeit) betreffen einen Großteil der über 40-Jährigen. Eine Brille ist in diesen Fällen oft die einfachste und effektivste Lösung, um das Sehvermögen zu verbessern und den Alltag problemlos zu bewältigen. Für viele Menschen ist der Besuch beim Optiker ein wesentlicher Schritt, um altersbedingte Sehschwächen rechtzeitig zu korrigieren. Mit speziellen Brillen vom Optiker wird das Sehvermögen deutlich verbessert. Es gibt eine große Auswahl, die für jedes Alter und unterschiedliche Sehbedürfnisse geeignet sind.

Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf das Sehen 

Smartphones, Tablets und Computer sind heute fester Bestandteil nahezu aller Lebensbereiche und beanspruchen das Sehvermögen erheblich. Eine Vielzahl von Menschen, die regelmäßig an Bildschirmen arbeiten, zeigt Symptome des sogenannten Computer Vision Syndroms (CVS). Besonders während der COVID-19-Pandemie wurde ein deutlicher Anstieg dieser Symptome beobachtet. Eine Studie aus dem Jahr 2023 ergab, dass etwa 74 % der regelmäßigen Nutzer digitaler Geräte unter Beschwerden wie Augenbelastung, Trockenheit, Kopfschmerzen und Nackenschmerzen leiden​. 

In solchen Fällen greifen viele Menschen auf spezielle Brillen mit Blaulichtfilter zurück, um den Sehkomfort zu erhöhen. Sie sind so konzipiert, dass sie einen Großteil des blauen Lichts blockieren, das von digitalen Bildschirmen abgegeben wird und die Augen belastet. Diese Sehhilfen sind hervorragend für Leute, die beruflich bedingt oft vor dem Computerbildschirm oder Tablet sitzen.

Demografischer Wandel und seine Auswirkungen 

Die Zahl der Menschen, die auf Sehhilfen angewiesen sind, steigt mit dem demografischen Wandel und der alternden Bevölkerung stetig an. Laut einer Prognose des Statistischen Bundesamtes wird bis 2035 der Anteil der 67-jährigen in Deutschland auf etwa 4 Millionen Menschen ansteigen. Damit einhergehend wächst die Häufigkeit altersbedingter Augenkrankheiten wie dem Grauen Star oder der Makuladegeneration. Diese Erkrankungen führen nicht selten zu dauerhaften Einschränkungen des Sehvermögens. 

In diesem Zusammenhang wird die Anpassung moderner Sehhilfen immer wichtiger, um das Sehvermögen auch im höheren Alter zu erhalten. Fortschritte in der Augenmedizin sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen spielen dabei eine wesentliche Rolle, um Sehschwächen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dadurch kann vielen Betroffenen geholfen werden, auch im Alter eine hohe Lebensqualität beizubehalten.

Sehhilfen als modisches Statement 

Für viele Brillenträger ist die Wahl des passenden Modells längst nicht nur eine Frage des Sehvermögens, sondern auch eine Möglichkeit, den eigenen Stil zu betonen. Die Sehhilfe ist eines der wenigen Hilfsmittel, die in der Modewelt einen festen Platz gefunden haben. Zudem wird sie oft noch mit Intelligenz assoziiert, ein positives Vorurteil, das in der Gesellschaft fest verankert ist. Hinzu kommt, dass Brillen für viele ein Statement ihrer Persönlichkeit und Individualität darstellen, wodurch sie eine besondere Bedeutung erhalten.

Es existieren heutzutage zahlreiche Designs, die funktional und ästhetisch ansprechend sind. Von schlichten, minimalistischen Ausführungen bis hin zu auffälligen und extravaganten Fassungen – die Vielfalt ist groß. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass Sehhilfen zunehmend als Modeartikel betrachtet werden, die das äußere Erscheinungsbild ergänzen. Für viele Menschen ist es wichtig, dass ihre Brille ihre Sehkraft verbessert und zugleich ihren persönlichen Geschmack widerspiegelt. 

Kontaktlinsen als Alternative und Ergänzung 

Auch wenn Brillen nach wie vor die am häufigsten genutzte Sehhilfe sind, haben sich Kontaktlinsen als beliebte Alternative etabliert. Sie haben den Vorteil, dass sie das Gesichtsfeld nicht einschränken und oft als komfortabler wahrgenommen werden. Nach Angaben des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e.V.  Verwenden 3,4 Millionen Erwachsene in Deutschland regelmäßig Kontaktlinsen. Diese bieten sich insbesondere bei sportlichen Aktivitäten oder bei besonderen Anlässen als flexible Alternative an. 

Dennoch bleibt die Brille für viele Menschen die bevorzugte Sehhilfe im Alltag. Es wird häufig zwischen beiden Sehhilfen gewechselt, um den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden. Somit ergänzen sich Brillen und Kontaktlinsen oft, anstatt in Konkurrenz zueinander zustehen. 

Innovationen in der Brillenbranche 

Technologische Fortschritte haben die Brillenindustrie in den letzten Jahren nachhaltig verändert. Hochmoderne Materialien, wie bruchsichere Gläser oder ultraleichte Fassungen, steigern den Tragekomfort erheblich. Zusätzlich gewähren neue Glastechnologien Schutz vor schädlichem UV-Licht und reduzieren störende Reflexionen. Diese Entwicklungen tragen dazu bei, dass die Brille als Alltagsbegleiter immer angenehmer und effektiver wird. 

Ein weiterer zukunftsweisender Trend ist die Entwicklung von Smart Glasses, die nicht nur das Sehvermögen verbessern, sondern gleichzeitig mit digitalen Funktionen ausgestattet sind. Sie können beispielsweise mit Smartphones gekoppelt werden und ermöglichen den Zugriff auf digitale Inhalte direkt vor den Augen. Während diese Innovationen noch in den Kinderschuhen stecken, wird erwartet, dass sie in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. 

Tipps, um die Augengesundheit zu fördern

Gerade in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung ist es zentral, die Augengesundheit kontinuierlich zu pflegen. Besonders durch die häufige Nutzung von Bildschirmen im Alltag sind die Augen einer hohen Belastung ausgesetzt. Um langfristige Schäden zu vermeiden, sollten daher gezielte Maßnahmen ergriffen werden, die das Wohlbefinden und die Gesundheit der Augen unterstützen. Hier sind einige Tipps, um das umzusetzen:

  • Regelmäßige Pausen: Die 20-20-20-Regel hilft, die Augen zu entlasten. Alle 20 Minuten sollte für 20 Sekunden ein Objekt in 20 Fuß (ca. 6 Meter) Entfernung fokussiert werden. Das fördert die Entspannung der Augenmuskulatur.
  • Ausreichend blinzeln: Besonders bei intensiver Bildschirmarbeit blinzeln viele Menschen seltener, was zu trockenen Augen führen kann. Bewusstes Blinzeln hilft, die Augen feucht zu halten.
  • Gute Beleuchtung: Ein Arbeitsplatz mit ausreichend natürlichem Licht reduziert die Belastung für die Augen. Direkte Blendung oder stark reflektierende Oberflächen sollten vermieden werden.
  • Blaulichtfilter: Brillen mit Blaulichtfilter oder spezielle Softwareeinstellungen am Computer können helfen, die Augen vor dem schädlichen blauen Licht digitaler Geräte zu schützen.
  • Regelmäßige Augenuntersuchungen: Durch regelmäßige Besuche beim Augenarzt können Sehprobleme frühzeitig erkannt und behandelt werden, bevor sie die Augengesundheit langfristig beeinträchtigen.

Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Augengesundheit zu bewahren und das Risiko für Augenprobleme zu verringern.

Fazit 

Die Zahl der Brillenträger in Deutschland steigt immer weiter, was auf verschiedene Entwicklungen zurückzuführen ist. Der demografische Wandel, die Zunahme von Sehschwächen in jüngeren Altersgruppen und die Digitalisierung haben einen deutlichen Einfluss auf das Sehverhalten. Optiker sind daher gefragter denn je, um Menschen individuell angepasste Sehhilfen zur Verfügung zu stellen, die den Anforderungen des Alltags gerecht werden. Zukunftsweisende Technologien und die stetige Weiterentwicklung von Sehhilfen bieten neue Möglichkeiten, die Lebensqualität zu steigern. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Bedeutung von Brillen und anderen Sehhilfen in der Zukunft weiter zunehmen wird. 

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