Die nächste Bundestagswahl hätte im September 2025 stattfinden sollen. Aber die „Ampel“ hat nicht gehalten – nun wird schon im Februar 2025 gewählt. Die Stimmung mit Blick auf die Bundestagswahl ist so schlecht wie noch nie. Welche Auswirkungen kann das am Ende auf das Wahlergebnis haben?
Meinungsforschungsinstitute arbeiten auf Hochtouren
Infratest dimap und Forsa, die größten Meinungsforschungsinstitute, befragen immer wieder die Wähler, welche Partei sie denn wählen würde, wenn am nächsten Sonntag die Bundestagswahl, die Europawahl oder Landtagswahl wäre. Dabei handelt es sich um die sogenannte „Sonntagsfrage“.
Auch wenn die Parteien für die Bundestagswahl eigene Institute angeheuert haben, die sie mit Umfrageergebnisse versorgen, so sind die in den Medien veröffentlichten Umfragen durchwegs auch Stoff für Diskussionen. Vor allem kann man so auch die Politiker selbst fragen, was sie davon halten, aktuell nur auf Platz 3 zu sein oder ob es möglich ist, den ersten Platz in der Umfrage ins Ziel zu bringen. Laut den aktuellen Umfragen wird die „Ampel“ keine Mehrheit mehr haben und Deutschland wird im kommenden Jahr von anderen Regierungen gewählt werden. Vor allem wird auch eine andere Partei den Kanzler stellen.
Achtung: Immer häufiger tauchen Anbieter auf, die Wetten auf den Ausgang der Bundestagswahl ermöglichen. Von solchen Wetten sollten Verbraucher dringend absehen, da es sich häufig um nicht lizensierte Angebote handelt, die im deutschen Markt nicht zulässig sind.
So geht es den Deutschen
Die Stimmung im Land spielt eine große Rolle. Folgt man dem ZDF Politbarometer, so sind 43 Prozent der Deutschen der Ansicht, Deutschland würde sich in einer wirtschaftlich schlechten Lage befinden. Nur 8 Prozent haben die aktuelle Lage als gut bezeichnet, die restlichen Befragten gaben an, die Lage sie weder schlecht noch gut. Mit Blick auf die Schlagzeilen der Medien mag das nicht überraschend sein. Denn immer wieder darüber berichtet, Deutschland würde sich in einer nicht enden wollenden Rezession befinden. Merkwürdig ist aber, dass 58 Prozent der Befragten angegeben haben, die eigene wirtschaftliche Lage sei gut. Gerade einmal 9 Prozent gaben an, sie würden ihre eigene wirtschaftliche Situation als schlecht wahrnehmen. 81 Prozent haben angegeben, sie seien überzeugt, der Arbeitsplatz sei sicher. 15 Prozent sind aber unsicher, ob dem wirklich so ist.
Tatsache ist: Faktisch haben die Deutschen aktuell mehr Geld zur Verfügung, weil die Reallöhne gegenüber dem Herbst 2023 um 2,9 Prozent gestiegen sind. Somit hat der deutsche Beschäftigte nach Abzug der Inflation mehr Geld in der Tasche – das durch die jüngsten Tarifabschlüsse. Jedoch sorgen die Negativmeldungen aus der Industrie für Sorgen. Ganz egal, ob es sich um Ford, Thyssenkrupp oder Volkswagen handelt – viele der großen Firmen haben Probleme und angekündigt, man werde Sparprogramme schaffen müssen.
Ampel-Regierung hätte bei der neuesten Umfrage keine Mehrheit mehr
Der kurze Blick zurück: Die SPD gewann bei der Bundestagswahl 2021 5,2 Prozent dazu und landete mit 25,7 Prozent auf Platz 1. Die Union wurde auf Platz 2 verdrängt: Ausschlaggebend war das Minus von 8,7 Prozent. Am Ende erreichte die Union 24,2 Prozent. Auf dem dritten Platz, ein Plus von 5,8 Prozent: die Grünen mit 14,7 Prozent. Mit einem geringen Plus von 0,7 Prozent ist die FDP auf Platz 4 gelandet: 11,4 Prozent. Die Alternative für Deutschland verlor 2,2 Prozent und landete auf Platz 5 mit 10,4 Prozent. Die Linke verlor 4,3 Prozent und flog aus dem Bundestag.
Laut den neuesten Umfragen wird die politische Landschaft nach dem 23. Februar 2025 völlig anders aussehen. Die Union könnte mit Friedrich Merz ein eindrucksvolles Comeback feiern: Derzeit liegt die CDU/CSU in Umfragen auf 32 Prozent. Das wäre ein Plus von 7,8 Prozent – somit würde man sich dem Wahlergebnis von 2017 nähern.
Die SPD, die aktuelle Kanzlerpartei, käme laut neuesten Umfragen auf 15,7 Prozent. Das wäre ein Minus von 10 Prozent – zudem würde man sogar noch 5 Prozent unter dem Ergebnis aus dem Jahr 2017 liegen.
Man würde jedoch ziemlich sicher vor den Grünen bleiben. Diese liegen in den Umfragen knapp unter dem Ergebnis aus dem Jahr 2021; nach aktuellem Stand würden die Grünen von 12,9 Prozent gewählt werden.
Die FDP käme nicht mehr in den Bundestag: Nach aktuellem Stand würde die Partei von Lindner auf 4,1 Prozent kommen und aus dem Bundestag fliegen.
Fakt ist: Die Ampel-Regierung hätte keine Mehrheit.
AfD auf Platz 2 und Bündnis Sahra Wagenknecht im Bundestag
Die AfD wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Platz 2 landen – laut aktuellen Umfragen liegt die Partei von Alice Weidel auf 18,1 Prozent. Das wäre ein Plus von rund 8 Prozent. Ziemlich fix im Landtag dürfte auch das Bündnis Sahra Wagenknecht sein – aktuell liegt die Partei bei rund 6 Prozent.
Die Linke wird höchstwahrscheinlich den Einzug verpassen. Laut neuesten Umfragen liegt die Linke bei 3,4 Prozent.
So könnte die nächste Regierung aussehen
Am Ende wird die Union wohl den Kanzler stellen, weil sie die stimmenstärkste Partei ist. Aber welchen Partner wird die Union bevorzugen? Möglich wäre eine Regierung mit der SPD, aber auch mit den Grünen. Da wohl der aktuelle Kanzler Olaf Scholz am Ende den Rücktritt erklären wird, könnte die Union mit der SPD einen Neuanfang wagen. Auch Schwarz / Grün wäre möglich. Doch das wird von den Politikexperten aktuell ausgeschlossen. Hier würden zwei Welten aufeinandertreffen; die Grünen haben zudem in der letzten Regierung bewiesen, doch „anstrengend“ für den Koalitionspartner werden zu können. Vor allem wird man sich auch im Bereich der Asylpolitik nicht einigen können.
Natürlich könnte sich auch die Union mit der AfD zusammenschließen und eine klare Mehrheit bilden. Jedoch wird zum aktuellen Zeitpunkt die AfD als Partner ausgeschlossen.