Jeder sprach vor kurzem noch über die saudi-arabische Profiliga. Der ehrgeizige Aufstieg der Liga scheint jetzt aber nach Ausgaben von mehr als 700 Millionen Euro für Talente wie Cristiano Ronaldo, Neymar und Karim Benzema ins Stocken geraten zu sein.
Derzeit, da die Saison im Dezember zur Hälfte vorbei ist, fragen sich viele Experten und Fans, ob die Liga gerade kurz vor dem Zusammenbruch steht.
Von hohen Ausgaben zu schwindendem Interesse
Die außergewöhnlichen Investitionen der saudischen Profiliga sorgten für Drama und Emotion. Sie zog einige der prominentesten Persönlichkeiten der Fußballwelt an und sollte mit den wichtigsten Turnieren und Ligen der Welt mithalten. Ronaldo und Neymar wurden zu globalen Botschaftern der Liga ernannt.
Deshalb stellte die saudische Liga zu ihrem Höhepunkt bei Wettanbietern viele andere Sportarten in den Schatten, einschließlich hoher Box Quoten oder eSports Märkte, die bekannt dafür sind, dass sie in Deutschland kaum Konkurrenz haben.
Dennoch verlief dieser rasante Aufstieg nicht ohne Hindernisse. In der letzten Transferperiode kam es zu einem erheblichen Rückgang der Ausgaben. Das Ausbleiben spektakulärer Transaktionen im Sommer deutet auf einen vorsichtigeren Ansatz hin.
Laut Analysten wie Simon Chadwick von der Skema Business School ist dies auf die Notwendigkeit zurückzuführen, dass die Vereine sich an finanzielle Vorschriften und die globalen wirtschaftlichen Zwänge halten müssen.
Die Mühen des Erfolgs
Die Abhängigkeit von talentierten ausländischen Spielern hat neben dem unmittelbaren Jubel auch Risiken mit sich gebracht. Um mit diesem Modell weiterhin erfolgreich zu sein, sind kontinuierliche Ausgaben erforderlich.
Langfristig ist dieser Ansatz sowohl unhaltbar als auch kostspielig. Kritiker behaupten, dass dieser Ansatz die Stabilität der Liga untergraben und die Entwicklung lokaler Talente behindern könnte.
Die saudische Profiliga ist trotz der Anwesenheit ihrer prominentesten Athleten auf Hindernisse gestoßen. Die durchschnittliche Zuschauerzahl pro Spiel lag in der vergangenen Saison bei knapp über 8.000 Zuschauern.
Die Frage der Starpower und das Drama in der Saison Mitte
Die besten Teams der Liga haben in dieser Saison unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Die Dominanz von Al-Hilal wird durch die Beiträge von Spielern wie Ruben Neves und Aleksandar Mitrovic aufrechterhalten. Dennoch wurde die Begeisterung durch Neymars Verletzung zu Beginn der Saison etwas gedämpft.
Der angebliche GOAT Ronaldo und sein Al-Nassr bleiben weiterhin stark. Die Unbeständigkeit des Teams hat jedoch einige Fans dazu veranlasst, sich zu fragen, ob die Liga die erwartete Spannung erzeugen kann.
Al-Ittihad, vor zwei Saisons noch Meister, hat Schwierigkeiten, wieder in Form zu kommen. Das Team konnte die Erwartungen in der letzten Saison nicht erfüllen, obwohl Talente wie Fabinho und Benzema verpflichtet wurden.
Die Instabilität wurde durch ein Trainerkarussell noch verstärkt. In der Zwischenzeit gehören die grün gekleideten Fans von Al-Ahli weiterhin zu den leidenschaftlichsten der Liga und unterstützen ein Team, dem Riyad Mahrez und Roberto Firmino angehören.
Die weltweite Anziehungskraft der Liga hat trotz der Anwesenheit solch prominenter Spieler nachgelassen. Die anfängliche Begeisterung über die Verpflichtung hochkarätiger Spieler wurde durch Bedenken hinsichtlich der langfristigen Nachhaltigkeit der Liga ersetzt.
Kann die Liga ihren Zusammenbruch verhindern?
Die Zukunft der saudischen Profiliga hängt von ihrer Anpassungsfähigkeit ab. Ein Modell, das vollständig von ausländischen Talenten abhängig ist, ist nicht nachhaltig. Investitionen in die Entwicklung einheimischer Talente und in den Breitenfußball sind unerlässlich.
Der Wohlstand und das Potenzial der Liga werden durch Vereine wie Al-Qadsiah veranschaulicht, die dem saudischen Ölriesen Aramco gehören. Dennoch sind die Schaffung eines robusten Fußball-Ökosystems und eine strategische Planung für den langfristigen Erfolg unerlässlich.
Obwohl die Liga an Bedeutung verloren hat, ziehen Spieler wie Neymar und Ronaldo weiterhin die Aufmerksamkeit auf sich. Es bleibt abzuwarten, ob dies zu einer dauerhaften Expansion führen wird.
Fazit
Die saudi-arabische Profiliga muss jetzt schon den ersten kalten Winter durchmachen. Es hat sich bewiesen, dass Starpower und Investitionen einfach nicht genug sind im Sport. Dies mussten auch andere Ligen lernen, die ähnliche Strategien und Pläne verfolgten.
Die zukünftigen Maßnahmen der Liga werden darüber entscheiden, ob sie sich dauerhaft im globalen Fußball etablieren kann oder als vorübergehendes Experiment verpufft.