EU-finanzierte Sicherheitskräfte in Nordafrika setzen systematisch Geflüchtete aus. Die EU ist über die Vorgehensweise informiert, arbeitet jedoch weiterhin mit den Behörden vor Ort zusammen.
Die Recherche basiert auf Dokumenten, Videos und Gesprächen mit Geflüchteten. Verschleppungen und Aussetzungen in Tunesien, Marokko und Mauretanien wurden dokumentiert. Die Sicherheitskräfte in Tunesien werden mit mehr als 100 Millionen Euro von der EU finanziert. Die EU-Kommission erwartet von Partnerländern die Achtung der Menschenrechte, betont jedoch, dass die Sicherheitskräfte selbst verantwortlich sind.
Spanische Polizisten arbeiten in Mauretanien mit einheimischen Beamten zusammen. Die spanische Regierung renoviert Migrantenlager und liefert Boote und Drohnen. Marokkanische Behörden weisen die Vorwürfe zurück, obwohl die EU das Vorgehen seit 2019 dokumentiert und weiterhin Millionen an Marokko zahlt und Equipment liefert.
Trotz Kenntnis der Menschenrechtsverletzungen arbeitet die EU weiterhin mit den Sicherheitskräften in Nordafrika zusammen und finanziert sie. Die Behörden vor Ort weisen die Anschuldigungen zurück.