Donnerstag, 19.12.2024

Rotguss vs. Messing: Unterschiede und Anwendungen

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Rotguss und Messing sind gängige Legierungen, die aus Kupfer und Zink bestehen und in zahlreichen Anwendungen Verwendung finden. Beide Werkstoffe weisen vergleichbare Eigenschaften auf, sind im Allgemeinen korrosions- und hitzebeständig und lassen sich gut bearbeiten. Dennoch gibt es wichtige Unterschiede zwischen Rotguss und Messing, die bei der Wahl der optimalen Legierung für spezifische Anwendungen berücksichtigt werden sollten.

Rotguss ist eine Legierung aus Kupfer, Zink und Zinn, während Messing eine Legierung aus Kupfer und Zink ist. Der Unterschied in der Zusammensetzung führt zu unterschiedlichen Eigenschaften und Anwendungen. Zum Beispiel ist Rotguss aufgrund seiner höheren Festigkeit und Härte häufiger in Anwendungen wie Pumpen, Ventilen und Armaturen zu finden, während Messing aufgrund seiner hohen Korrosionsbeständigkeit und Ästhetik in Anwendungen wie Schmuck, Dekoration und Kunstwerken eingesetzt wird.

Grundlagen und Eigenschaften von Rotguss und Messing

Zusammensetzung und Legierungselemente

Rotguss und Messing sind Legierungen auf Kupferbasis, die durch Zugabe von verschiedenen Legierungselementen hergestellt werden. Die Hauptlegierungselemente von Rotguss sind Zinn und Zink, während Messing hauptsächlich aus Kupfer und Zink besteht. Daneben können bei beiden Legierungen auch weitere Elemente wie Blei, Nickel oder Aluminium enthalten sein.

Die genaue Zusammensetzung variiert je nach Anwendungsbereich und Handelsname. Zum Beispiel ist CUSnZnPb eine gängige Legierung für Rotguss, während MS58, CuZn39Pb2, CuZn39Pb3 oder CuZn40Pb2 für verschiedene Messinglegierungen verwendet werden.

Mechanische und physikalische Eigenschaften

Rotguss und Messing haben ähnliche mechanische und physikalische Eigenschaften. Sie sind zerspanbar und spanbar, haben gute Gleiteigenschaften und sind elektrisch leitfähig. Die Zugfestigkeit und Zähigkeit sind bei Rotguss höher als bei Messing, während Messing eine höhere Korrosionsbeständigkeit aufweist.

Rotguss hat eine gute Notlaufeigenschaft, ist verschleißfest und kavitationsbeständig. Es wird oft für hydraulische Anlagen, Gleitlager, Zahnräder und diverse Fittings verwendet. Messing wird hingegen häufig im Sanitärbereich, in der Elektrotechnik, in der Elektronik, im Maschinenbau und im Fahrzeugbau eingesetzt.

Anwendungsgebiete und Verwendung

Rotguss und Messing sind aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften für verschiedene Anwendungsgebiete geeignet. Rotguss wird oft als Armaturenwerkstoff, Konstruktionswerkstoff und Gussstahl im Eisenbahnwesen eingesetzt. Messing wird hingegen oft für Buchsen, Armaturen, Lager, Getriebeteile, Pumpengehäuse und diverse andere Anwendungen verwendet.

Beide Legierungen sind für den Einsatz im Trinkwasserbereich geeignet und erfüllen die Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Allerdings müssen bei der Verwendung von Rotguss und Messing bestimmte Wandstärken und Schmierung berücksichtigt werden, um eine schnelllaufbedingte Beanspruchung zu vermeiden.

In Deutschland sind Rotguss und Messing nach DIN EN 1982 genormt und unterliegen den Anforderungen der RoHS-Richtlinie. Bei der Verwendung von Rotguss und Messing sollten auch Umweltaspekte berücksichtigt werden, insbesondere im Hinblick auf die Verwendung von Lacken und Gasen wie Sauerstoff.

Unterschiede und spezifische Anforderungen

Vergleich von Rotguss und Messing

Rotguss und Messing sind beide Kupferlegierungen, die in der Industrie weit verbreitet sind. Rotguss wird auch als Rotgussbronze bezeichnet und enthält neben Kupfer auch Zinn und Zink. Messing hingegen enthält neben Kupfer auch Zink, manchmal auch Blei. Der Hauptunterschied zwischen Rotguss und Messing besteht darin, dass Rotguss aufgrund seines höheren Zinngehalts eine höhere Festigkeit und Verschleißfestigkeit aufweist als Messing. Messing hingegen ist aufgrund seiner höheren Zinkkonzentration korrosionsbeständiger als Rotguss.

Normen und Handelsbezeichnungen

Rotguss und Messing werden nach verschiedenen Normen und Handelsbezeichnungen klassifiziert. Rotguss ist nach DIN 50930-6 / DIN EN 1982 genormt und wird auch als Rg5 bezeichnet. Messing wird nach verschiedenen Handelsbezeichnungen klassifiziert, wie beispielsweise Cuzn39pb2 oder Cuzn39pb3 für Messing mit Blei oder Cuzn40pb2 für Messing ohne Blei.

Umweltaspekte und Regelungen

Sowohl Rotguss als auch Messing sind nicht-eisenhaltige Metalle und können recycelt werden. Rotguss ist aufgrund seines höheren Zinngehalts jedoch teurer zu recyceln als Messing. Beide Metalle werden in der Sanitärinstallation eingesetzt und müssen den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen. Es gibt auch Regelungen wie RoHS, die den Einsatz bestimmter Materialien in elektronischen Geräten einschränken, um Umweltaspekte zu berücksichtigen.

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