Die Gewässer in Nordrhein-Westfalen sind durch Mikroschadstoffe immer stärker belastet, was eine wachsende Herausforderung darstellt. Diese Schadstoffe stammen aus Arzneien, Kosmetika, Putzmitteln und anderen Chemikalien, die häufig über Toiletten und Spülen entsorgt werden. Die meisten Kläranlagen in Nordrhein-Westfalen sind nicht in der Lage, Mikroschadstoffe aus dem Wasser zu filtern, was zu Risiken für Mensch und Tier führen kann.
22 von 592 Kläranlagen in NRW sind bereits mit einer „vierten Reinigungsstufe“ ausgestattet, weitere 10 befinden sich im Bau und 17 in der Planung. Der demografische Wandel und der Klimawandel verschärfen das Problem, da ein höherer Bedarf an Arzneimitteln zu erwarten ist und Dürre die Anreicherung von Schadstoffen in Gewässern begünstigt.
Es besteht Handlungsbedarf, um Kläranlagen mit einer weiteren Reinigungsstufe auszustatten und die Verteilung von Mikroschadstoffen durch bewusstes Entsorgen von Arzneimitteln und Chemikalien zu reduzieren. Die Belastungsgrenze für Gewässer und Lebewesen durch Mikroschadstoffe ist kritisch und erfordert eine gezielte Reaktion, um das Problem langfristig zu lösen.