Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat ergeben, dass die Europäische Union auch ohne russisches Erdgas auskommen könnte, ohne die Gasversorgung zu gefährden. Dies stellt die aktuelle Vorstellung von der Unverzichtbarkeit russischen Erdgases in Frage und wirft wichtige Fragen über die Zukunft der europäischen Energiewirtschaft auf.
Die Studie zeigt, dass die EU bereits nur noch ein Viertel der ursprünglichen Menge an Erdgas aus Russland importiert. Dieser Rückgang deutet darauf hin, dass Deutschland und Europa auch ohne Importe aus Russland auskommen könnten. Die Gasversorgung der EU könnte demnach durch Pipeline-Importe aus anderen Ländern und Liquefied Natural Gas (LNG) gedeckt werden. Norwegen, die USA und andere Länder werden als potenzielle Lieferanten genannt, die den Wegfall des russischen Erdgases ersetzen könnten.
Der geplante Ausbau an LNG-Importterminals wird jedoch als stark überdimensioniert betrachtet, was Fragen zur Effizienz und Wirtschaftlichkeit aufwirft.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die europäische Energiewirtschaft auf einen möglichen Ausstieg aus der Nutzung von Erdgas zusteuert. Ein rascher Umstieg auf erneuerbare Energien wird als sinnvoller und realisierbarer Weg erachtet, um die Importabhängigkeiten zu verringern und die vermeintliche Erpressbarkeit einiger europäischer Staaten zu mindern.